75 Jahre nach Robert Schumans bahnbrechender Rede zum europäischen Integrationsprojekt diskutierten am 15. Mai 2025 in Brüssel rund 100 Angehörige christlicher Bewegungen und Kirchen über die Aktualität seiner Vision eines geeinten, friedlichen Europas. Die Veranstaltung war organisiert vom ökumenischen Netzwerk „Miteinander für Europa“ (MfE) und Europaabgeordneten und verband Teilnehmende aus zahlreichen Ländern und Konfessionen. Ziel war es, die spirituelle und moralische Dimension Europas neu zu beleben – jenseits reiner Machtpolitik.
Im Mittelpunkt stand der Appell, Europas Seele in den Herzen seiner Bürger zu verankern. Jeff Fountain vom Schuman Centre betonte, dass die EU nicht nur ein politisches, sondern auch ein zutiefst moralisches Projekt sei – als Bollwerk gegen Angst, Hass und Ausgrenzung. Alberto Lo Presti warnte vor ideologischer Bevormundung durch Institutionen: Europas Werte müssten aus dem Alltag der Menschen erwachsen.
Ein zentrales Element war die starke Beteiligung junger Menschen, darunter Schülerinnen und Schüler aus Bratislava und Studierende aus Rom. Für viele war die Erfahrung in Brüssel eine prägende Begegnung mit europäischer Demokratie, Identität und Spiritualität. Stimmen wie die der russischstämmigen Maria Kovaleva hoben hervor, wie Europa Freiheit und Vielfalt ermöglicht.
Europaabgeordnete wie die Vizepräsidentin des EU-Parlaments Antonella Sberna und der frühere Bürgermeister Palermos Leoluca Orlando riefen die Jugend dazu auf, Europa kritisch, aber engagiert mitzugestalten – im Geist von Frieden, Geschwisterlichkeit und aktiver Bürgerschaft.
Die Veranstaltung war ein lebendiges Zeugnis dafür, dass Schumans Idee eines Europas als Friedensprojekt aktueller denn je ist – getragen von Zivilgesellschaft, Glauben und der nächsten Generation.
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