Pater Michael Johannes Marmann von der Schönstatt-Bewegung verstarb am 26. Februar 2019.
„Gerne wären wir in eurem Bunde die vierten.“ Mit diesen Worten begann eine außergewöhnliche Weggemeinschaft. Es war der 10. Juni 1999 in Schönstatt bei Koblenz. Michael Johannes Marmann - der damalige Vorsitzende des Generalpräsidiums der Schönstattbewegung - hatte Chiara Lubich (Fokolar-Bewegung) und Andrea Riccardi (Sant’Egidio) zu Besuch. Mit den beiden und Salvatore Martinez von der Charismatische Erneuerung stieg Pater Marmann in das gerade entstehende Miteinander unter den neuen geistlichen Bewegungen mit ein: das internationale Netzwerk „Miteinander für Europa“. Bald kamen weitere prägende Persönlichkeiten wie Helmut Niklas vom CVJM München oder Pfarrer Friedrich Aschoff von der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche dazu.
Die Weggemeinschaft ist geprägt von gemeinsamen großen Veranstaltungen wie in München (2001) oder in Stuttgart (2004 und 2007). Die Grundlage jedoch bilden die vielen persönlichen Begegnungen, durch die "einander Fremde" Vertrauen zueinander aufbauen. Michael Johannes Marmann wird zum Netzwerk-Aktivisten. Mit seiner „feinen, sensiblen Art“ und seiner „heiter gelassenen Note“ haben ihn dabei viele als „tiefgründigen spirituellen Menschen“ schätzen gelernt. Maria Voce, Präsidentin der Fokolar-Bewegung, erinnert in ihrem Gruß an die Schönstätter an diese „wichtigen Etappen“.
„Ein Leben für die Einheit“, so ist die Nachricht überschrieben, mit der die Schönstatt-Bewegung das Heimgehen von Michael Johannes Marmann bekannt gab. Beigesetzt wird der "Mann der ersten Stunde" in Sachen Miteinander von Christen in Europa auf dem Friedhof der Schönstatt-Patres auf Berg Sion in Vallendar.
Michael Johannes Marmann
1937 in Berlin geboren. 1963 in Köln zum Priester geweiht. 1973 promovierte er bei Josef Ratzinger. Nach einem persönlichen Treffen mit Schönstatt-Gründer Kentenich trat Pater Marmann in das Säkular-Institut der Schönstatt-Patres ein und übernahm im Laufe der Zeit wichtige Leitungsaufgaben in der Schönstatt-Bewegung. Dies tat er mit „großer Dialog-Bereitschaft und Kontaktfreudigkeit nach innen und nach außen, verbunden mit einem hohen Maß an Flexibilität und diplomatischem Geschick“, so heißt es in der Nachricht von seinem Tod.
Mit Pater Marmann verliert diese 1914 in Deutschland entstandene apostolische Schönstatt-Bewegung eine zentrale Figur – und die Fokolar-Bewegung einen kostbaren Freund und Weggefährten.