Bei einer Begegnung im Ökumenischen Lebenszentrum Ottmaring spricht Alt-Landesbischof Sturm über den Reformator Luther.
Knapp 50 Zuhörende waren im Begegnungszentrum Ottmaring (bei Augsburg) auf Einladung der Fokolar-Bewegung am 6. Juli versammelt, als der österreichische Alt-Landesbischof Herwig Sturm über Reformator Martin Luther sprach. Unter den Teilnehmern der Tagung waren Ordenschristen aus 20 verschiedenen Ordensgemeinschaften aus Deutschland und Österreich.
Bischof Sturm zeichnete ein komplexes Bild der Lebens- und Wirkungsgeschichte des deutschen Augustinermönchs, der vor 500 Jahren eine grundlegende Reform der gesamten Weltkirche anstieß. Der österreichische Theologe macht deutlich, welche wesentlichen Impulse Luther für ein neues Verständnis christlichen Lebens und Glaubens gegeben hat. „Ich habe Martin Luther heute entdeckt als eine prophetische Gestalt, die uns auf die Bedeutung der Schrift hinweist“, bedankte sich eine Ordensfrau im anschließenden Dialog beim Referenten. Und Bischof Sturm ergänzte im Austausch mit den Ordenschristen, was man heute von Luther lernen könne: „Luthers Grenzen sind eine Einladung, auch unsere Grenzen anzuschauen. Wir müssen offen bleiben, unsere Weltbilder in Frage stellen zu lassen“.
Im nächsten Jahr lädt die Arbeitsgruppe „Miteinander der Orden“ wieder alle Ordenschristen aus dem deutschsprachigen Raum ein, dann mit einem besonderen Gast: Kardinal João Braz de Aviz, Präfekt der Ordenskongregationen im Vatikan, wird im Juli 2018 die „Ottmaringer Tage“ mitgestalten.