Palmira - Mit Stärke und Hingabe für das Reich Gottes

Palmira Frizzera war eine der allerersten unter den jungen Menschen, die sich Chiara Lubich, ihrem am Evangelium ausgerichteten Lebensstil und ihrer Vision der geeinten Welt anschlossen. Am 5. Januar 2022 verstarb sie in Montet (Schweiz), nachdem sie ihr langes Leben für die universelle Geschwisterlichkeit gelebt hatte.

 

 

Diese Großzügigkeit, im Vertrauen auf Gottes liebevolle Fürsorge, kennzeichnete Palmiras Leben. So auch, als Chiara Lubich sie 1981 bat, zusammen mit anderen in einem kleinen Ort der Westschweiz (Montet) eine Gemeinschaft im Sinne der Spiritualität der Fokolar-Bewegung zu gründen . Sie blieb 40 Jahre in Montet, bis zu ihrem Tod, und begleitete in dieser Zeit viele Männer und Frauen, Jugendliche und Familien aus der ganzen Welt, die nach Montet kamen, um die Spiritualität der Fokolar-Bewegung zu vertiefen.

Dane Makaji, ein junger Mann aus Serbien, erzählt von der Begeisterung und Leidenschaft, mit der er die 91-jährige Palmira mit ihrer immer noch jugendlichen Ausstrahlung erlebte. „Sie sprach oft davon, dass es wichtig ist, durchzuhalten. Und teilte dann ihre Erfahrungen von so vielen Schwierigkeiten in ihrem Leben und wie sie durchgehalten hat, stark geblieben ist, und die Freude auch immer wieder gefunden hat. Das hat mich sehr beeindruckt und begleitet mich bis heute.“

Mit ihrer Stärke, ihrer Klarheit und auch durch ihr dominantes Naturell hat sie dazu beigetragen, die Fokolar-Bewegung auch durch schwierige Zeiten zu begleiten. Selbst in der Gebrechlichkeit des Alters hatte sie eine starke persönliche Ausstrahlung: „Ihr Leben mit Gott, in der Schwäche und der Hinfälligkeit des Alterns, im Abstand gewinnen von dem, was sie mit Energie aufgebaut hatte, im Loslassen und Übertragen der Aufgaben an ihre verschiedenen Nachfolger, kurz das Vertrauen, das sie in uns setzte – all das erstaunte und berührte mich stark“, erzählt Maria Lorenz.

Als Dane nach einigen Jahren nochmal nach Montet zurückkam, wollte er Palmira Blumen bringen. Er traf eine Frau, die schon im Sterben lag. „Aber sie strahlte so einen Frieden und eine Freude aus“, erzählt Dane. „Ich arbeite auf einer Intensivstation im Krankenhaus, aber noch nie habe ich jemanden gesehen, der so voller Frieden auf den Tod zu ging. Palmira freute sich auf ihre große Familie, die sie im Himmel erwarten würde.“

Mit Palmira Frizzera verlässt eine der letzten noch Lebenden der Gruppe von Frauen und Männern, die mit Chiara Lubich begonnen haben. Das markiert für die gesamte Gemeinschaft einen weiteren Schritt des Übergangs aus der Gründungszeit heraus.

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