Gruppe Hizmet und Fokolare
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Frieden führen statt Krieg - wie geht das?

Krieg, Terror, Konflikt – diesen Schlagworten kann man zur Zeit kaum entkommen. Doch über Frieden, Versöhnung und Neuanfang hört man weitaus seltener reden. Um diese beiden Seiten derselben Medaille zu beleuchten und einen Raum für interreligiösen Friedensdialog zu schaffen, organisierten die jungen Erwachsenen der Fokolar-Bewegung und der muslimischen Hizmet-Gemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Dialogplattform DIALOP vom 14. bis 16. März in Innsbruck ein Wochenendseminar unter dem Titel „Krieg und Frieden – Was ist notwendig? Was ist unvermeidbar? Was ist unerlässlich?“

Die insgesamt 64 Teilnehmenden waren ein bunter Haufen verschiedener Nationalitäten. Der lockere Start mit vielen Spielen am Freitagabend ermöglichte das gegenseitige Kennenlernen und half, Brücken zu bauen. Auch der Einstieg ins Thema „Krieg und Frieden“ am Samstag erfolgte zunächst mit Austauschrunden in Kleingruppen, ehe es mit den Referenten Wolfgang Palaver (Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Uni Innsbruck, Präsident von Pax Christi Österreich und seit kurzem OSZE-Sonderbeauftragter für Rassismus), Claudia Krieglsteiner (KPÖ Wien und Friedensaktivistin) und Luisa Sello (Theologin, Psychologin, und Koordinatorin von DIALOP) vertieft wurde. Die Referierenden verstanden es, die jungen Erwachsenen zu produktiven Gesprächen anzuregen, egal ob in Kleingruppen oder im Plenum. Eine wohlwollende und wertschätzende Atmosphäre beseelte die spannenden Programmpunkte.

Obwohl sich viele der Teilnehmenden zum allerersten Mal gesehen hatten, waren sie bereits am Samstagabend zu einer Gruppe von Freunden zusammengewachsen. Nach einer (zu) kurzen Nacht vertieften sie das Thema Friede am Sonntagvormittag mit dem Blick auf die Konzepte von Gewaltfreiheit von Mahatma Gandhi und Nelson Mandela und stellten sich die Frage, was jeder einzelne in seinem Umfeld zum (Welt-)Frieden beitragen kann.

Zwei Rückmeldungen zum Seminarwochenende lauteten:

„Ich habe schon sehr viele Vorträge zu diesem Thema gehört. Doch bei diesem Wochenende ging es in erster Linie um Beziehungen und das hat mir so gutgetan. Ich fahre nach Hause mit einer neuen Hoffnung.“

und

„Dieses Wochenende habe ich erlebt, dass wir von der Hizmet-Gemeinschaft und ihr von der Fokolar-Bewegung wie Geschwister sind.“

So haben die Jugendlichen der Fokolare und von Hizmet schon einen nächsten Treffpunkt vereinbart: In der „Woche der geeinten Welt“ wollen sie Anfang Mai gemeinsam das „Waldhüttl“ in Innsbruck besuchen, ein Sozialzentrum für ArbeitsmigrantInnen (Roma/njas).

Daniel Kompatscher/Red.