Actionhelden für den Klimaschutz

Was bringt den Hollywood-Star und früheren Gouverneur von Kalifornien Arnold Schwarzenegger, Papst Leo XIV., die brasilianische Ministerin für Umwelt und Klimawandel Marina Silva und die Präsidentin der Fokolar-Bewegung Margaret Karram gemeinsam auf eine Bühne? Eine besondere Konferenz schaffte das, bei der auch ein über 20.000 Jahre alter Eisblock eine Rolle spielte.

Zehn Jahre ist es her, dass Papst Franziskus die Sozial- und Umweltenzyklika „Laudato Si“ veröffentlicht hat. Dieses Erbe stand im Mittelpunkt der Konferenz „Raising Hope for Climate Justice" (Hoffnung für Klimagerechtigkeit wecken) im Internationalen Mariapoli-Zentrum der Fokolar-Bewegung in Castel Gandolfo bei Rom. Drei Tage lang ging es in Vorträgen, an runden Tischen, mit kulturellen Beiträgen, im Erfahrungsaustausch und in spirituellen Momenten um die Bewahrung der Schöpfung, um Klimawandel und Ökologie – nicht nur in Form eines Rückblicks auf die letzten zehn Jahre, sondern vor allem mit Blick nach vorne und auf die Frage, was jede und jeder Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann. Eine Frage, mit der sich auch die Fokolar-Bewegung in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Rahmen des „grünen DACHs“ bereits intensiv beschäftigt hat.

Schwarzenegger nannte den Papst zur Eröffnung der Konferenz einen „Action-Helden“ – nicht weil er ein Filmstar sei, sondern weil er sich für Solarenergie und Klimaneutralität im Vatikan stark mache, beispielsweise auf den Dächern Photovoltaikanlagen installieren ließ. Leo XIV. reagierte darauf mit dem Hinweis, Helden seien all jene, die sich gegen Klimawandel stark machten: „Wenn es heute Nachmittag tatsächlich Actionhelden unter uns gibt, dann sind es Sie alle, die gemeinsam daran arbeiten, einen Unterschied zu machen." 

Laut Vatican News war es dem Papst ein Anliegen, wegzukommen von einer reinen Datensammlung und das Thema Ökologie zu einer Herzensangelegenheit zu machen, denn nur im Herzen könne eine echte ökologische Umkehr stattfinden. Umweltschutz, Schutz der Schöpfung und Maßnahmen gegen Klimawandel sowie das „Hören auf den Schrei der Erde und der Armen" dürften „nicht als vorübergehende Modetrends erscheinen oder – schlimmer noch – als Themen wahrgenommen und empfunden werden, die spalten", mahnte das katholische Kirchenoberhaupt auch mit Blick auf diejenigen, die den Klimawandel leugnen. Es gehe um eine ökologische Umkehr, „die den persönlichen und gemeinschaftlichen Lebensstil verändert“.

Auch Schwarzenegger hatte das Tun jedes Einzelnen in den Mittelpunkt gestellt, indem er auf 1,5 Milliarden Katholiken weltweit verwies: „Wir können die Umweltverschmutzung beenden, wenn wir zusammenarbeiten, denn Gott hat uns auf die Erde gesetzt, um sie zu einem besseren Ort zu machen", rief der Klimaaktivist zu engagiertem Einsatz auf. Er berichtete zudem, wie es ihm gelungen sei, als Gouverneur in Kalifornien auch gegen großen Widerstand strenge Umweltgesetze durchzusetzen: „Obwohl wir die strengsten Umweltgesetze haben, sind wir wirtschaftlich eine der stärksten Regionen."

Und was hat nun der uralte Eisblock mit all dem zu tun? Er stammt aus Grönland, aus den Fjorden von Nuuk, wo er wegen der Erderwärmung vom Eisschild abgebrochen und ins Meer gestürzt war. Der Künstler Olafur Eliasson und der Geologe Minik Rosing hatten den Block nach Castel Gandolfo gebracht, wo er auf der Bühne neben einem Becken stand, in das Vertreter aus den vom Klimawandel besonders betroffenen Regionen Osttimor, Irland, Brasilien, Sambia und Mexiko aus ihren Ländern mitgebrachtes Wasser schütteten. Papst Leo XIV. segnete Gletschereis und die Schale der Tränen mit den Worten: „Mögen wir uns für das Gedeihen der gesamten Schöpfung einsetzen.“ 

von Tina Rudert