Er hat immer wieder das Schweigen gebrochen

Klaus Hemmerle Preis in Aachen an Kardinal Michael Czerny verliehen

Laudator Johannes Wallacher, Präsident der Philosophischen Hochschule von München, nannte ihn einen motivierenden Zeugen und einen glaubwürdigen Inspirator, wie es sie gerade jetzt in Kirche und Welt dringend brauche.

Michael Czerny steht für Vertiefung und Umsetzung einer stetig aktualisierten Soziallehre der katholischen Kirche, die Maß nimmt an den je aktuellen Bedürfnissen und Nöten der Menschen. Der Kurienkardinal wurde von der Fokolar-Bewegung geehrt für sein Wirken und Zeugnis als Brückenbauer, dem es immer wieder gelingt, große Herausforderungen im Dialog mit Menschen unterschiedlicher weltanschaulicher Hintergründe und in Zusammenarbeit mit Partnern und Verbündeten diverser kultureller Beheimatungen anzugehen.

„Er hat immer wieder das Schweigen gebrochen“ beschrieb ihn der apostolische Nuntius Dr. Nikola Eterović in seinem Grußwort und dankte Czerny vor allem für seinen Einsatz für die Menschrechte, für Geflüchtete und Vertriebene.

Fokolar-Präsidentin Margaret Karram gratulierte dem Jesuiten mit einer Grußbotschaft, die verlesen wurde. Die palästinensische Christin aus Israel sieht Czerny als Verbündeten im Bemühen, in Konflikten zu vermitteln und für ein solidarisches Miteinander zu werben:

Laudator Prof. Dr. Johannes Wallacher skizzierte dann in seiner Ehrenrede vor allem Czernys Verdienste um eine theologische Weiterentwicklung und seinen Einsatz für die gesellschaftspolitische Umsetzung der Katholischen Soziallehre (KSL) im Kontext der verschiedenen Aufgaben und Lebensstationen des Preisträgers. „Pater Czerny hat in seinen verschiedenen Tätigkeiten verschiedenste soziale Nöte der jeweiligen Zeit erlebt und erfahren, sich von ihnen anfragen lassen, um davon ausgehend persönliche wie strukturelle Antworten zu geben.“

In seiner Erwiderung nahm auch Kardinal Michael Czerny selbst Bezug auf verschiedene Texte der Katholischen Soziallehre, die er heute für wegweisend hält. Freundschaft und Geschwisterlichkeit seien die Gefühle, die zum Aufbau einer gerechten Gesellschaft nötig seien. Es ginge darum, das Konzept des Fortschritts zu überdenken und ein Gemeinschaftsgefühl, ein „Wir“ wiederherzustellen.

Für den Preis sei er dankbar, weil er eine Ermutigung sei, „weiterhin alle vorhandenen Kräfte des Guten im Sinne einer ganzheitlichen Entwicklung zu bündeln, zum Dienst und Nutzen der gesamten Menschheitsfamilie“.

Lesen Sie hier die Laudatio von Laudator Prof. Dr. Johannes Wallacher, die Erwiderung des Preisträgers Kardinal Michael Czerny sowie das Grußwort von Fokolar-Präsidentin Margaret Karram in voller Länge.

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