Mehmet Başata

Wenn ich dem mir Fremden aus einer neugierigen Position begegne, bereichert mich das. Immer.

Mein familiäres Zuhause ist das Türkische. Da kenne ich mich aus. Wenn ich als Kind bei Freunden zu Besuch war, habe ich deren Welt aufgesogen. Wie die leben, das kannte ich nicht. Ich war 14, als ich das erste Weihnachtsfest miterlebt habe. Meine Freundin hatte mich dazu eingeladen. Da habe ich gesehen, was es auch sein kann, wenn man gemeinsam das Weihnachtsessen zubereitet. Das war für mich bereichernd.

Ich bin auch in die Moschee gegangen. Das mir Fremde jedoch faszinierte mich weiter. In eine Kirche gehen. Ich komme aus Südoldenburg. Katholische Enklave im Norden. Ich habe das, was da vorne am Altar passiert, mit großen Augen aufgesogen.

Diese Erfahrungen durchziehen mein Leben. Aktuell bin ich als Schulleiter in einer luxuriösen Situation. Jeden Tag habe ich eine Situation, die – trotz der Routine - für mich neu ist. Ich habe Kolleginnen und Kollegen oder Kinder und Jugendliche um mich, die täglich etwas Neues bringen. Herausfordernd, keine Frage. Am Ende des Tages jedoch sage ich: es hat mich bereichert.

Daher setze ich mich für eine Gesellschaft ein, in der Menschen sich begegnen und sich als bereichernd erleben können.

Ich finde, in Zeiten von Pegida,  AfD und Rechtsruck in ganz Europa ist es umso wichtiger, Begegnungen zu ermöglichen und Begegnungs-Orte zu schaffen, wo genau das Fremde nicht das Fremde bleibt, sondern als bereichernd empfunden werden kann. Als etwas anderes.


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